Entstehung der Kirchengemeinde
 

Herr Pastor Röbbelen hat uns ein Jahr vor seinem Tode auf unsere Bitte diesen Bericht über die Entstehung der Kirchengemeinde Langen geschrieben.

Langen gehörte seit der Zeit der Christianisierung zum Kirchspiel Debstedt, zusammen mit Spaden, Sievern, Wehden und Laven. Da Debstedt etwa im Mittelpunkt dieses Kranzes liegt, wurde dort zur karolingischen Zeit eine Kirche gebaut. Die Einwohnerzahlen entwickelten sich im Laufe der Zeit folgendermaßen:

  1682 1762 1885 1937 1967 1977
Debstedt ca. 280 ca. 430 349 666 1164 1170
Langen 300 570 570 2310 5309 9000
Spaden 340 600 528 1340 2551 3500

 

Am 13. Juli 1912 war mit einem großen Teil des Dorfes Debstedt auch die Kirche einer riesigen Feuersbrunst zum Opfer gefallen. Der 1913 zu Weihnachten eingeweihte Neubau umfaßte nun 700 Sitzplätze, weil fest damit gerechnet wurde, daß die Gemeindeglieder aus Langen und Spaden nach wie vor in großer Anzahl die Gottesdienste in Debstedt besuchen würden. Da sich aber die Bewohner dieser Orte mehr nach Bremerhaven orientierten, ging der Kirchenbesuch in Debstedt immer mehr zurück.
Die Konfirmanden aus Langen und Spaden kamen noch zum Kornfirmandenunterricht nach Debstedt.

Pastor Kröncke, der von 1921 bis 1934 in Debstedt Seelsorger war, versuchte durch Evangelisationen in Privatwohnungen in Langen den kirchlichen Notstand abzuhelfen. Um 1938 wurde dann der Konfirmandenunterricht in der Langener Schule abgehalten und - erst monatlich, dann vierzehntägig - auch eine Andacht in der Langener Schule angeboten.

Am 1. 6. 1947 erhielt Debstedt eine 2. Pfarrs telle, die zuerst von Pastor Horn (der 1950 nach Neuenwalde ging) und nachfolgend von Pastor Rothe besetzt wurde.

Der Kirchenvorstand von Debstedt erkannte, daß er int Hinblick auf die ungünstige kirchliche Versorgung von Langen handeln mußte, und beschloß, in Langen kircheneigene Räume zu schaffen .
Zuerst wurde das Grunds tück Langener Landstraße 23 (jetzt Schuhmacherei Popp und Amtszimmer von Herrn Pastor Stark) gekauft. Das Grundstück erwies sich für den Bau einer Kirche als zu klein und ungeeignet und wurde weiter verkauft.

Gegen Hingabe eines Pfarrackers in Debstedt kam dann im Jahre 1953 ein Tausch mit Heinz-Louis Döscher-Müdeking aus Wehden zustande, der schließlich durch Umlegung zu dem jetzigen Platz am Kapellenweg Nr. 7 führte.

Am 19. August 1956 konnte das Gemeindehaus, das auf diesem Grundstück nach den Plänen von Architekt Geermann erbaut war, feierlich eingeweiht werden. Am 29. August 1956 zog Pastor Rothe mit seiner Familie in das dazugehörige Pfarrhaus ein. Er verstarb am 4. 11. 1971 und ist auf dem Langener Friedhof begraben.

Die Finanzierung für den Gemeindehausbau setzte sich folgen dermaßen zusammen:

Beihilfe der Landeskirche 110 000 DM
Eigenmittel der Kirchengemeinde Debstedt 10 000 DM
Aufgenommener Kredit der Kirchengemeinde Debstedt 42 000 DM
Spende von Friedrich Krause, New York 5 000 DM
Sammlung und Spenden aus Langen 1 000 DM
  168 000 DM

 

Mit der Schaffung des Gemeindehauses waren vorerst die dringendsten kirchlichen Raumbedürfnisse in Langen befriedigt. Es standen nunmehr ein Gemeindesaal für Gottesdienste und Konfirmandenunterricht zur Verfügung.

1961 wurde Langen eine selbständige Kirchengemeinde, 1965 wurde eine zweite Pfarrstelle und 1977 eine dritte Pfarrstelle eingerichtet.

1966 wurde auf dem Grundstück Taubenweg 1 ein zweites Pfarrhaus und 1973 das zweite Gemeindezentrum errichtet.

Menschen und Häuser können nur Diener und Werkzeuge in der Hand des Herrn sein. Möge es dem dreieinigen Gott gefallen, sich dieser Werkzeuge zum Segen der Gemeinde - und darüber hinaus - vieler anderer, zu bedienen.